Klimademo in Aachen
Das Zukunftsforum auf der Klimademo in Aachen
Gestern, 21.6. ging es in Aachen ab Hauptbahnhof um 12.30 Uhr los. Es sah gar nicht nach so vielen Menschen aus, aber dann…..
….Wir haben lange nicht mehr so eine begeisterte und große Menge und vor allem junge Menge, erleben dürfen.
Viele selbstgemachte, liebevolle und sehr kreative Sprüche wurden auf Plakaten ausdauernd durch die Straßen getragen.
Z.B: Sagt ein Eisbär zum anderen: „Was machen wir wenn unsere Scholle schmilzt?“ „ Dann gehen wir nach Amerika, da gibt es keinen Klimawandel und in Deutschland glaube ich auch nicht.“ oder: Schwaben for Fjutscher, oder: Wenn die Erde eine Bank wäre, wäre sie schon lange gerettet…..
Viele Fahnen wehten, viel Musik und die Sprechgesänge waren auch mitreißend, manchmal auch anstrengend, so z.B.: „Klimaschutz hoch (alle Arme gehen hoch), Kohle nieder (alle gehen in die Hocke). So hatte das Ganze doch eher einen Festival Charakter und endete am Tivoli mit Reden und Livemusik.
Heute, 22.06. ging es in dem kleinen Dorf Hochneukirch, um ca. 12.30 los. Vorher jedoch ging der goldene Finger der Ende-Gelände-Aktionsgruppe unter viel Applaus und markiger Anfeuerung (auf geht’s, ab geht’s – Ende Gelände) vom Platz. Damit bekam die gesamte Demo einen aktionistischeren Charakter. So ging die nicht ganz so große Versammlung wie gestern aber unter sehr lautem und entschlossenen Sprechgesängen durch die Ortschaft. Am Beginn des Braunkohletagebaus standen dann auch erste Wasserwerfer und eine deutlichere Polizeipräsenz. Wir konnten dann tatsächlich den ‚goldenen Finger‘ am Durchbruch in den Tagebau beobachten, der schon spektakulär war, wie die jungen Menschen den ziemlich steilen Abhang hinunterliefen, -rutschen und letztendlich als Demogruppe im Tagebau unter Hubschrauber Beobachtung liefen. Die Polizei konnte wenig ausrichten. Was sie dann da letztendlich weitermachten entzieht sich unsere Beobachtung, da wir weiter im Zug mit den Fridays for Forture insgesamt 3 Stunden am Tagebau bis zum Dorf Kreyenberg gingen. Dort trafen sich alle Demonstranten. Eine tolle Stimmung empfing uns von den solidarischen Dorfbewohnern, die dort Zelte, Toiletten, Essen, Wasseranschlüsse für die Wasserflaschen etc. organisiert haben. Bedrückend war der symbolische Friedhof für die schon beseitigten Dörfer. 26 habe ich gezählt.
Kaum ein Jugendlicher war mit einem Handy zu sehen. Die Tatsache, dass so viele junge Menschen, z. T aus weiter Entfernung, mit so viel Durchhaltevermögen die Aktionen gestaltet haben, war schon grandios. Ein beeindruckender Tag mit viel jungem Elan. Mit müden Füssen saßen wir zum Schluss im Zug (Spruch: warum Autofahren, ich genieße mein Leben in vollen Zügen ) und hatten das Gefühl, mit vielen Menschen zusammen einen kleinen aber bedeutsamen Beitrag für den Klimaschutz geleistet zu haben.
Impressionen von der Demo
Der Autor. Dr. Bernd Kaufmann
Dr. Bernd Kaufmnann – Allgemeinmediziner mit TCM
Seine Praxis hat er in Krefeld Oppum und engagiert sich ebenfalls seit Jahren für ökologische und gemeinschaftliche Projekte in Krefeld. Seit Oktober 2018 hat er den Vorsitz des Zukunftsforums übernommen.